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HCM



HCM ist eine komplexe Krankheit und kann bei jeder Katze vorkommen, nicht nur bei den grossen Rassen wie z.B. der Maine Coon.
Die Krankheit ist aber je nach Rasse mehr oder weniger häufig, aber klar abhängig von der genetischen Disposition. Die Diagnose erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, möglichst zur Früherkennung von HCM. Ebenso sind mindestens zwei verschiedene Gentests im Angebot.
Der Meurs-Gentest ist nur für Maine Coon und Ragdoll sinnvoll, bei andern Rassen aber nutzlos!

Herzanomalie oder keine Herzanomalie, dies ist heute die berechtigte Frage.........
KATZENZUCHT UND KATZENHALTUNG, THEMEN, TIPPS UND TACHELES·SONNTAG, 11. DEZEMBER 2016
Vor einigen Tagen wurde uns eine hochinteressante Studie bekannt, die so einiges an Fragen aufwirft, aber auch zeigt, dass die bisher angewandte Verallgemeinerung wohl in sehr vielen Fällen zu medizinisch attestierten “Herzanomalien” führten, die aus heutiger Sicht jedoch keinerlei sind. Eine Veröffentlichung im Journal of Veterinary Internal Medicin stimmt sehr nachdenklich, wen man bedenkt, welche Rückschlüsse bei Untersuchungen der Vergangenheit und der Gegenwart gezogen werden und liest, dass dies als durchaus kritisch betrachtet werden muss. In den letzten Jahren legten immer mehr Züchter Wert auf Ultraschalluntersuchungen im Herzbereich ihrer Tiere. Wie man aus der Studie, die wir Euch heute ans Herz legen wollen jedoch sieht, ist bei der bisher angewandten Praxis, der angewandten Werte wohl einiges stark zu überarbeiten, da es zu falschen Diagnosen führt. Besonders verwundert hat uns, dass Tierärzte, die in den letzten Jahren so vehement pro dieser Herzultraschalluntersuchungen sprachen nun einräumen, dass die bisherigen Grundlagenwerte anscheinend falsch sind, da sie viel zu wenig Kriterien der Tiere (Körpergröße und Körpergewicht) berücksichtigt und so völlig falsche Untersuchungsaussagen getroffen werden. Wie haben wir dies zu verstehen? Eigentlich recht einfach. Bei jeder Schalluntersuchung gibt es einem bestimmten gemessenen Wert (Durchmesser von Gefäßen, Wanddicke an bestimmten Herzmuskelteilen etc.) den man bisher als im “Normbereich” (Referenzbereich) befindlich ansah. Nun hat man jedoch festgestellt, dass dieser bisher angewandte Normbereich gar nicht richtig angesetzt wurde und nur für eine ganz kleine Anzahl an Tieren eine Aussagekraft haben könnte. Begründung: Bei einer Beurteilung, ob ein Herz und seine Funktion im Normbereich liegt, wurden äußerst wichtige Parameter nie in die Untersuchungen einbezogen. Weder beachtete man die Größenunterschiede, noch das Gewicht des untersuchten Tieres, auch unterschied man nicht nach den Geschlechtern. Selbst für Laien eigentlich logisch, dass das Herz einer schlanken zierlichen Siam in Größe, Ausprägung, Herzmuskel- und Gefäßstärke sicherlich deutlich geringere Werte aufweisen kann und sollte, als von einer ausgewachsenen Maine Coon. Ebenso entdeckte man, dass ein bestimmter BW-Bereich beachtet werden muss. Sprich ob innerhalb einer Rasse das Tier muskulöser und massiger sei, oder eben zierlicher. Liegt eine Adipositas vor, oder ist die Katze sehr schlank. Auch hier gibt es in jede Rasse deutliche Abweichungen innherhalb der Rasse. Kein Coon ist genormt, keine BKH, keine Siam, keine Ragdoll und auch kein Perser. Jedoch liegen dazu bis heute keinerlei statistische Zahlen vor. Es wurde nie untersucht und verglichen, um eine Vielzahl von Referenzwerten zu eruieren. Man nahm immer nur die bisher angewandten. Nun hat man also festgestellt, dass die Werte die man für das normale Katzenherz ansetzt, nicht richtig sind, da sie eben nicht den tatsächlichen Gegebenheiten genügend Aufmerksamkeit schenkten. Folglich wurden und werden zur Zeit immer noch bei Ultraschalluntersuchungen “Normabweichungen” attestiert, die so wie es sich langsam aber deutlich zeigt, gar keine Normabweichungen sind bzw. sein müssen. Sie sind nur eine Folge davon, dass man den rassetypischen und körperbaubedingten Unterschieden bis heute keinerlei Rechnung trug, die Tiere mit bescheinigten “Herzanomalien” jedoch wahrscheinlich als völlig gesund anzusehen sind, hätte man ihre Gewichts- und rassetypischen EIgenarten berücksichtigt. Die Messwerte die man als Grundlage nimmt, sind also falsch. Mögen sie für einen kleinen Teil von Katzen als Normwert durchaus in Betracht kommen. Folge davon: Es wurden sicherlich eine nicht unerhebliche Zahl von Tieren mit einem angeblich “abnormalen Herz” diagnostiziert und völlig unbegründet kastriert und aus der Zucht genommen. Ihr Herz wäre jedoch, wenn man Körpergewicht und Größe hinzubezogen hätte, nicht ausserhalb des bisherigen Norm-Toleranzbereiches gewesen. Hat man hier also in den letzten Jahren, auch sehr stark unterstützt durch entsprechendes Marketing von bestimmten Kliniken und Schallstützpunkten einen großen, durch Züchter bezahlten Feldversuch gestartet, um nun damit an die Öffentlichkeit zu gehen, dass man eigenlich die bisher angewandten Durchschnittswerte überhaupt nicht als Maßstab anwenden darf? Darüber sollte man durchaus nachdenken. Fakt ist jedoch, dass man erst jetzt anfangen wird aufgrund dieser Studie zu schauen, wie pro Rasse und Körpergewicht völlig neue Referenzwerte anzusetzen sind. Die bisherigen Einheitsreferenzwerte sind daher zur Zeit ziemlich kritisch zu sehen. Man stellte fest, dass das Körpergewicht (auch zur Körpergröße gehörig) in 95% aller Untersuchungen eine klinisch relevante Wirkung auf echokardiographische Dimensionen des Herzens zeigte, ohne auch nur im Ansatz zu sagen, dass es sich um ein Herz mit Abnormalität handelt. Sind die rasse- und gewichtstypischen Eigenarten auf die Ausprägung des Herzmuskels bei Hunden viel besser dokumentiert und deren Abweichungen normal und keine Abnormalität, gibt es bei Katzen zum Beispiel nur folgende Referenzbereiche, die bisher zugrunde gelegt werden (Achtung nur Beispiele. Die gesmaten Werte werden in der Arbeit beschrieben!): 1) Obergrenzen für die diastolische linksventrikuläre Wanddicke von 5,5 bis 6 mm

2) linken Vorhof (LA) von 16 mm Dieser Ansatz hätte durchaus Gültigkeit für Katzen ausschließlich mit einer bestimmten Körpergröße, würde aber die LV-Hypertrophie oder die LA-Dilatation bei kleineren Katzen unterdiagnostizieren und diese bei größeren Katzen überdiagnostizieren. Angesichts der Tatsache, dass bei Erwachsenen, reinrassigen Katzen die Körpergröße (und somit folglich auch das Körpergewicht) sich zwischen 2,5 und 10 Kg (und mehr) bewegen können, müssen nun völlig neue Referenzwerte (Gleichungen) herausgeforscht werden, damit diese Ultraschalluntersuchungen eine reale Aussaggekraft in Zukunft erhalten könnten. Zur Zeit werden diese durch die Autoren des Artikels in Frage gestellt. Nur dann lassen sich Schlüsse ziehen, ab wann tatsächlich eine Abnormalität des felinen Herzens vorliegt. Auch verweisen die Autorn auf die Datenbank, die in PawPeds erzeugt wurde, in denen sehr viel Fehlerhaftigkeit gesehen wird. Angefangen von den zugrundegelegten Referenzwerten, als auch in der Art der wie durchzuführenden Schalluntersuchungen, eingesetzten Geräten etc. Die Studie geht im Textverlauf sehr genau auf die in PP zu findenden Daten, die nicht aussagekräftig sind, ein. Daher warnen die Autoren mehrfach auch davor, zum Beispiel Diagnosen einer HCM auf die bisherige Art und Weise, basierend auf die bisherigen Referenzwerte in einer einmaligen Schalluntersuchung zu geben. Ein Tier, was nach den bisherigen Referenzwerten als an HCM leidend tituliert würde, wäre, wenn man entsprechende weitere rassetypischen Daten hätte (die man bis heute nicht hat) möglicherweise doch im rassetypischen Normalbereich und wäre als gesund anzusehen! Die Arbeit mahnt also zur Vorsicht bei bisherigen Untersuchungsmethoden, Daten und Referenzen. Wir haben Euch hier einen bereits übersetzenden Link bereitgestellt:

http://translate.google.com/translate?u=http%3A%2F%2Fonlinelibrary.wiley.com%2Fdoi%2F10.1111%2Fjvim.14569%2Ffull Für alle jedoch, die diesen medizinischen Fachartikel in Originalsprache lesen möchten, ist dieser Link. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jvim.14569/full